Prinzipiell ist die Rettungshundeausbildung mit jedem mittelgroßen Hund möglich. Der Hund sollte ein freundliches Wesen haben und sich mit Spiel oder Leckerlies gut motivieren lassen.
Der Hund sollte bei Ausbildungsbeginn möglichst jung sein, die ersten Ausbildungsschritte sind auch schon bei einem Welpen möglich.
Die Eignung zum Rettungshund wird zu Beginn der Ausbildung durch die Ausbilder der Staffel überprüft.
Die Ausbildung der Hunde gliedert sich in mehrere Bereiche:
1. Grundgehorsam
Da die meisten Hunde frei nach vermissten Personen suchen, ist es wichtig, dass sich Hund und Hundeführer auch auf Distanz verständigen können. Aus diesem Grund ist ein Grundgehorsam lebenswichtig für den Hund.
2. Anzeigeverhalten
Hier lernt der Hund, sich richtig zu verhalten, wenn er jemanden gefunden hat. Die meisten Hunde werden als sog. Verbeller ausgebildet, d.h., der Hund legt sich vor die gefundene Person und bellt solange, bis sein Hundeführer vor Ort ist.
Einige Hunde werden auch als Rückverweiser ausgebildet, d.h. sie laufen zurück zum Hundeführer, zeigen ihm an, dass sie jemanden gefunden haben und führen ihn dann zur gefundenen Person.
3. Gewandtheit
Hier kommt es darauf an, dass der Hund lernt, sich sicher auf ungewohntem Terrain zu bewegen. Die Hunde lernen u.a., über Bretter, Wippen, Leitern und durch Tunnel zu gehen. Dies ist zum einen für die Arbeit auf Trümmern wichtig, zum anderen festigt es auch das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Hundeführer, da der Hund lernt, dass er gefahrlos überall hingehen kann, wohin ihn sein Hundeführer schickt.
4. Die Suche
In der Flächensuche suchen die Hunde große Gebiete nach vermissten Personen ab. Hierbei wird nicht einer Spur oder Fährte nachgegangen, sondern die Hunde laufen frei und suchen nach menschlicher Witterung. Wenn ein Hund eine Person gefunden hat, muss er dies dem Hundeführer sicher anzeigen.
Die Ausbildung hierzu erfolgt vor allem über den Spiel- und Beutetrieb des Hundes.
In der Trümmersuche lernen die Hunde, nach verschütteten Personen, z.B. nach einer Gasexplosion zu suchen und dem Hundeführer anzuzeigen.
Die Ausbildung des Hundeführers
Jeder Hundeführer muss eine DRK-Helfergrundausbildung durchlaufen.
Danach erfolgt die Fachdienstausbildung, die eine Sanitätsausbildung, eine Sprechfunkausbildung, sowie Aus- und Fortbildungen u.a. in den Bereichen Kynologie (Hundekunde), Erste Hilfe am Hund, Karte und Kompass, GPS, Sicherheit im Einsatz, Einsatztaktik und Trümmerkunde umfasst.
Prüfung
Um als Rettungshundeteam an Einsätzen teilnehmen zu dürfen, müssen mehrere Prüfungen abgelegt werden.
Nachdem das Team die Modulprüfungen „Verhalten und Grundfertigkeiten, „Grundgehorsam“, „Gewandtheit“ und der Hundeführer einen Fachfragentest bestanden hat, darf das Team in die Suchprüfung in der jeweiligen Sparte. Diese wird von einem externen Prüferteam abgenommen und muss alle 24 Monate wiederholt werden.
Helfer ohne Hund
Auch Personen, die keinen Hund haben, können als „Helfer ohne Hund“ bei uns mitarbeiten. Die Helfer durchlaufen die gleiche Ausbildung wie die Hundeführer und unterstützen uns im Training und in den Einsätzen.